Im Juni 2020 haben wir unsere alten Böttcher Expedition durch zwei neue Böttcher Evolution ersetzt, welche mit den hochwertigsten und besten Komponenten ausgestattet sind, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind. Weiter unten findest du eine genaue Beschreibung und Auflistung aller Komponenten von unseren neuen Reiserädern.
Nach 4 Jahren und 50.000 km auf Fahrrad Weltreise waren unsere Böttcher Expedition schon wirklich gut runtergefahren, keine Frage. Aber im Grunde genommen handelte es sich lediglich um Verschleißteile, die man allesamt auswechseln kann. Die Rahmen sind nach wie vor in einwandfreiem Zustand. In Zusammenarbeit mit Böttcher werden wir diese Räder verkaufen und den Erlös für wohltätige Zwecke spenden.
Anfang Mai 2020 haben wir von Böttcher das Angebot bekommen, ihr neues Premium Reiserad, das Böttcher Evolution, auszuprobieren und im weiteren Verlauf unserer Fahrrad Weltreise einzusetzen. Nur einen Monat später waren die Räder mit unserer individuellen Traum-Konfiguration fertig gestellt. Vor ein paar Tagen haben wir sie abgeholt und die ersten Testfahrten unternommen.
Im Folgenden werden wir die einzelnen Komponenten unser neuen Fahrräder genau vorstellen und erklären, warum wir uns für diese entschieden haben. Ebenso gibt es auf YouTube ein Video in dem wir die Räder nochmals im Detail vorführen und erklären.
Das Böttcher Evolution
Das neue Böttcher Evolution ist eine Weiterentwicklung des Böttcher Expedition. Das Reiserad ist ausgestattet mit Scheibenbremsen, Gates Riemenantrieb mit Rohloff Nabe oder wahlweise mit Kettenantrieb und Kettenschaltung. Der Rahmen ist so konstruiert, dass sowohl 27,5“ als auch 29“ Laufräder eingesetzt werden können. Ebenso können durch die neue Geometrie Reifen mit einer Breite von über 60 mm verbaut werden. Der komplette Rahmen wird aus einem Reynolds 853 Rohrsatz gefertigt. Dabei handelt es sich um nahtlos gezogene Stahlrohre mit sehr hohen Festigkeitswerten, die ursprünglich für den seitlichen Aufprallschutz bei Autos entwickelt wurden.
Wie alle Fahrräder von Böttcher, ist auch das Evolution komplett individuell konfigurierbar. Auf www.Boettcher-Fahrraeder.de findest du einen Konfigurator, in dem du dir dein ganz persönliches Fahrrad nach deinen Wünschen zusammenstellen kannst.
Unsere Konfiguration des Böttcher Evolution
Aufgrund unserer Erfahrungen, die wir auf 50.000 km Radreise mit dem Böttcher Expedition sammeln konnten, haben wir uns für die folgenden Komponenten an unseren Böttcher Evolution entschieden. Ganz unten sind alle Komponenten auch nochmal tabellarisch aufgelistet.
Rohloff Nabenschaltung
Die Rohloff Nabenschaltung ist für uns einfach unschlagbar und gehört an jedes Reiserad. An unseren alten Rädern ist sie bis zum Ende absolut problemlos gelaufen und so war es klar, dass wir auch bei den neuen Rädern wieder auf Rohloff setzen.
Dynamo und Beleuchtung von SON
Ebenso haben wir wieder einen SON 28 Nabendynamo gewählt. Auf 50.000 km hatten wir kein einziges Problem mit dem Dynamo, er hat kontinuierlich Strom für unsere Fahrradlampen geliefert. Dazu haben wir uns für den SON Edelux 2 Frontscheinwerfer und das SON LED Rücklicht entschieden, ausgestattet mit Sensorautomatik und leicht bedienbarem Drehschalter.
Bremsen von Shimano
Bei unseren alten Rädern hatten wir Felgenbremsen verbaut. Das Problem am schwer beladenen Rad ist halt, dass sich die Felgen mit der Zeit abnutzen. Auf unserer bisherigen Reise hatten wir einen Felgenbruch und nach 50.000 km sind alle vier Felgen defekt.
Jetzt setzen wir also auf Scheibenbremsen. Erfahrungswerte haben wir noch keine gesammelt, aber wir denken dass dies die bessere Variante ist.
Aufgrund von Lieferschwierigkeiten haben wir vorerst die Shimano BR-UR300 verbaut. So bald wie möglich werden wir diese durch eine Deore XT BR-M8110 ersetzen.
Felgen von Ryde
Wir setzen wieder auf die Felgen von Ryde. Verbaut ist das Modell Edge M30 in der Größe 27,5 Zoll.
Bereifung von Schwalbe
Wir haben uns für die großen Schwalbe Super Moto-X Mäntel in der Größe 27,5“ x 62mm entschieden.
Die Reifen haben ein deutlich höheres Volumen, so dass wir bei Fahrten auf Schotterpisten und im Gelände eine zusätzliche Dämpfung sowie ruhigeres Fahrverhalten realisieren können. Zusätzlich werden wir durch die breiten Reifen zukünftig weniger Probleme bei sandigen und/oder schlammigen Wegen haben. Jetzt kann es noch tiefer in die Wildnis gehen!
Tubus Gepäckträger
Absolut zufrieden waren wir mit unseren Gepäckträgern von Tubus. So haben wir hinten wieder das gleiche Modell, den Tubus Logo Evo gewählt. Für vorne haben wir uns für den neuen Grand Expedition Front entschieden, der mit einer zusätzliche Ablagefläche über dem Vorderrad ausgestattet ist.
Gates Riemenantrieb
Der Rahmen des Böttcher Evolution hat ein Rahmenschloss und somit ist die Verwendung eines Riemenantriebes möglich. Wir haben vorerst ein Übersetzungsverhältnis von 50/20 gewählt. Es gab leider Lieferschwierigkeiten, denn gerne hätten wir ein Verhältnis von 50/22 gewählt. Dies werden wir sobald wie möglich nachrüsten.
Ein paar Vorteile des Riemenantriebes sind:
- Weniger Verschleiß
- Kaum Wartung
- Man braucht kein Öl
- Weniger Anfällig gegen Nässe und Schmutz
- Der Riemen ist extrem laufruhig
Pedalen von Shimano
Die Shimano XT T8000 haben auf der einen Seite eine klassische Plattformpedale, auf der anderen eine Klickpedale. So haben wir jetzt die Möglichkeit, das Fahren mit Klickpedalen auszuprobieren. Dafür hat Michel jetzt die Shimano SH-SD5 Sandalen. Mal sehen welche Variante uns in Zukunft mehr gefällt.
Sattel von Terry
Die Sättel von Terry sind einfach super. Wir haben für das neue Rad den Terry Fisio Climavent gewählt, der mit einem offenen Membran Gewebe überzogen ist. Dies sorgt für eine permanente Luftschicht zwischen Fahrer und Sattel, gewährleistet somit ein optimales Sitzklima.
Lenker, Griffe und Spiegel von Ergotec
Die Lenker und unsere Rückspiegel sind wie beim alten Rad wieder von Ergotec. Zusätzlich haben wir uns auch für Lenkergriffe von Ergotec entschieden, da wir mit unseren alten Griffen von Ergon nicht 100%ig zufrieden waren. Durch intensive Sonneneinstrahlung hat sich das Material bei diesen aufgelöst. Wir probieren jetzt das Modell MF 2 von Ergotec aus.
Sattelstütze von Cane Creek
Eine Sattelstütze hatten wir vorher nicht, haben aber sehr viel Gutes darüber gehört. Cane Creek gehört zu den Marktführern und stellt Parallelogramm Sattelstützen her. Diese haben den Vorteil, dass sie nach hinten und unten federn. So werden Schläge und Unebenheiten effektiver und angenehmer gedämpft. Wir haben die Cane Creek Thudbuster ST gewählt, welche einen Dämpfungsweg von 33mm bietet.
Alle Komponenten von unseren neuen Reiserädern im Überblick
Anzahl | Gegenstand |
---|---|
2 | Böttcher Evolution mit Rohloff Nabenschaltung |
2 | Gates Riemenantrieb |
4 | Schwalbe Super Moto-X |
4 | Shimano Scheibenbremsen |
2 | Ergotec Lenker |
2 | Ergotec Lenkergriffe |
2 | Ergotec Rückspiegel |
4 | Shimano Pedalen XT T8000 |
2 | Tubus Logo Evo Gepäckträger |
2 | Tubus Grand Expedition Front Gepäckträger |
2 | SON 28 Nabendynamo |
2 | SON Edelux 2 Vorderlampe |
2 | SON LED Rücklicht |
2 | Sattelstütze Cane Creek Thudbuster ST |
2 | Terry Sattel Fisio Climavent |
Vergleich zum Böttcher Expedition
Die ersten 4 Jahre auf unserer Fahrrad Weltreise sind wir mit dem Böttcher Expedition gefahren. Wir waren mit diesem Fahrrad absolut zufrieden und es hat uns zuverlässig über die wildesten Wege und durch die härtesten Wetterbedingungen gebracht. Mit dem neuen Böttcher Evolution haben wir nun die Möglichkeit gehabt, unser Reiserad zu 100% unseren Wünschen und gesammelten Erfahrungswerten anzupassen.
Im Vergleich zwischen Böttcher Expedition und Böttcher Evolution haben wir drei große Änderungen vorgenommen:
- Riemenantrieb anstatt Kettenantrieb
- Breitere und größere Reifen, von 26“ x 50 mm auf 27,5“ x 62 mm
- Scheibenbremsen anstatt Felgenbremsen
Weitere Kleinigkeiten, wie andere Beleuchtung, Gepäckträger, Griffe, Sattelstütze und Felgen, dienen auch dazu weitere Erfahrungswerte zu sammeln. Wir wollen so viel wie möglich ausprobieren, um schlussendlich unsere gesammelten Daten an andere Radreisende und die entsprechenden Firmen weitergeben zu können.
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Hallo Ihr zwei,
da habt Ihr ja was feines.
Interssieren tut mich vor allem eure Langzeiterfahrung mit dem Riemen.
Dem Thema steh ich noch relativ skeptisch gegenüber – gerade bei langen Reisen….. Aber Ihr werdet Eure Erfahrungen machen….. teilt sie irgendwann einmal. (Vor allem – wie finde ich unterwegs die richtige Riemen Spannung + die Perfekte Flucht, do das der Riemen nicht schnell verschleißt / Insbesondere nach einer Reifenpanne oder Bremsbelag wechsel…….)
Zu den Scheiben Bremsen. Ich selbst hab super Erfahrungen damit gemacht. (Hydraulische TRX Hebel und Bremszangen, Beläge und Scheiben von Shimano…..)
Einzig beim Belagwechsel hatte ich immer wieder Schwierigkeiten – Hier hat sich bei mir ein Spreitzwerkzeug von Park Tool bewährt. Dazu noch etwas Geduld – Mit den alten Belägen spreizen – halten (1/2 Minute) Dann ein wenig warten und den Vorgang wiederholen – dannach einfach alter Belag raus und neuer rein – Rad wieder einbauen, die Befestigungsschrauben der Bremszange lösen Bremse anziehen und die Schrauben wieder anziehen (nicht zu fest! Das zentriert die Bremsbacke zur Scheibe!) und dann ist eigentlich gut…..
Wenn Ihr da andere Erfahrungen sammelt….. bin ich auch hier für Tips zu haben.
Ich hab Kollegen, die schon an den Scheiben verzweifelt sind, weil es Permanent schleift und Quitscht. Und das manchmal, direkt wenn sie von der Werkstatt kommen….
Deshalb denke ich vielleicht helfen da auch Tips von anderen Fahrern…..
Viel Freude mit Euren Rädern! Und alles Gute zu Eurer weiterfahrt.
Vielen Dank! Wir werden berichten! 🙂
Hallo zusammen
Richtig cool sehen sie aus eure neuen Räder. Da werdet ihr richtig luxuriös unterwegs sein in Zukunft. Einzig bei den 27,5 Zoll Rädern habe ich einige Bedenken. Ich war selber schon mit 27.5 und 29 Zoll Rädern in Asien, Afrika und Südamerika unterwegs. Das waren aber jeweils maximal 2 Monate am Stück und ich konnte immer genügend Ersatzschläuche und Mäntel mitnehmen. Wenn ihr aber wie in Indien plötzlich eine Plattenserie habt, werdet ihr in abgelegenen Gebieten Mühe haben Ersatzmaterial in dieser Grösse zu bekommen. 26 Zoll Schläuche und Mäntel findest du überall auf der Welt. Also immer schön genug mitnehmen.
Ich wünsche euch einen schönen Restart.
LG Martin
Danke! Ja, das könnte schwieriger werden, aber auch bei 26″ hatten wir die Erfahrung gemacht, dass wir den Großteil unserer Ersatzteile immer aus Europa bestellt haben. Im absoluten Notfall findet man immer eine Lösung. In Indien kannst du zu nem Schlauchmacher gehen, der stellt dir einen handgemachten Schlauch in der passenden Größe für wenige Euro her… 🙂
Hallo und Glückwunsch zu den bildhübschen Rädern. Ein schönes Beispiel dafür dass jeder ein perfektes Fahrrad für sich finden sollte.
Auch wenn ich die meisten Entscheidungen (und vor Allem die Motivationen) nachvollziehen kann habe ich für mich ganz andere Schlüsse gezogen:
Komfort ist für mich sehr wichtig: Vor allem bei ungünstigen Bedingungen, Steigungen, Sand, Nässe, Gegenwind etc: Deshalb als Beispiel die breiteren Reifen: Bei euch 62-584 Schwalbe Moto X (1125 g Straßenreifen), bei mir 65-584 Vittoria Mezcal (788 g Geländereifen mit durchgehendem Mittelprofil) tubeless (das spart ne Menge rotierende Masse).
Insgesamt lege ich deutlich mehr Wert auf das Gewicht (spielt aber keine Rolle wenn man so schwere Campingstühle wie ihr mit euch rumschleppt).
Mich würden aber ein paar andere Sachen noch interessieren: welche Speichen nutzt ihr? Habt ihr bei den neuen Rädern einen Spannungswandler für USB? Welche Scheibengröße bei den Bremsscheiben? Warum keine mechanische Scheibenbremse? Welchen Kurbelinnenlager- Standard habt ihr verbaut und warum? Wie groß ist bei euch der effektive Abstand von Pedale zu Boden? Wie breit sind eure Schutzbleche?
Bevor es jetzt noch nerviger wird. Vielen Dank für all die Mühe die ihr in eure Blogs/Vlogs steckt, ich mag vielleicht nicht alle Entscheidungen/Aussagen teilen bewundere jedoch die absolute Professionalität.
Viele Grüße
Für Eure Riemen ein wenig Silikonspray einpacken. Nach tausenden Kilometer wird es nach Regen und dann Trockenheit ein wenig Geräusche machen. Mit dem Spray ist sofort Ruhe. Euch ne tolle Reise!
Diesen Terry-Sattel mit dem Membran-Gewebe habe ich auf meinem alten Reiserad. Der Fahrkomfort ist mit einem eingerittenen Brooks vergleichbar, das aber bei absoluter Wartungsfreiheit. Das einzige, aber nicht unerhebliche, Problem war die rauhe Oberfläche des Terry, der mir seinerzeit mehrere durchgescheuerte Hosen bescherte! Bin mal auf deine Langzeiterfahrung gespannt! Weiterhin “bonne route” und Gruß aus HB!
Hiho, ich würde mal prüfen ob Ihr nicht tagsüber mit dem Dynamo ne Powerbank laden könnt.
Gruss Martin
Hallo Olga und Michel,
das sind super Fahrräder.Mir ist nur aufgefallen,das Rahmenschloss bei euren Rädern,sieht genauso aus wie beim Bombtrack Beyond 2018.Und damit gab’s es einige Probleme. Googeln bitte.
Mit freundlichen Grüßen
Eugen
Hui, kurze Frage zum Lenker im Link ist der optisch klar zu erkennende Unterschied nicht differenziert verlinkt. Welches Modell fährt er?
Voll gut danke
Ergotec m-bar