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​Ein Jahr auf Fahrradweltreise – Was ist aus uns geworden?

Ein Jahr auf Fahrradweltreise

Vor genau einem Jahr standen wir in Hamburg vor unserer leeren Wohnung und unseren vollgepackten Fahrrädern. Ein letzter Blick auf unser altes Leben, um dann mit unseren Rädern in ein unglaubliches Abenteuer zu starten!

Heute, gut 17.000 km und 23 durchfahrene Länder später, sind wir in Russland unterwegs und befinden uns jetzt in Tscheljabinsk – Olgas Heimatstadt.

Wir haben im letzten Jahr gemeinsam gelacht, geweint, gekämpft, gesiegt, am Strand gelegen, uns durch eisige Schneegestöber gekämpft, Wüsten und Wälder durchquert, köstlich gegessen, Karten studiert, Routen geplant, tausende Fotos geschossen, Berge erklommen und heruntergefahren, in dreckigen Ecken und auf wunderschönen Wiesen geschlafen, Sonnenuntergänge bewundert, Autofahrer verflucht, unglaublich tolle Menschen getroffen, Abenteuer erlebt und so manches mal unsere Grenzen ausgetestet!

Können wir uns im Moment wieder ein “normales” Leben vorstellen?

Normalität ist das was du daraus machst! Unser normales Leben findet mittlerweile auf dem Fahrrad statt. Morgens Frühstücken, Zelt abbauen, Sachen packen und auf den Rädern verstauen. Losfahren, Wasser organisieren, Mittagspause. Gegen Abend wieder einen neuen Platz für unser Zelt suchen, zwischendurch Einkaufen und den ganzen Tag Abenteuer erleben. Abendessen kochen und dann erschöpft auf unsere Matratzen fallen.

“Es ist ein Leben mit Extremen, aber wir sind glücklicher denn je!”

Wir lieben es und können uns grade nichts anderes vorstellen! Wir haben so viele atemberaubende Orte gesehen, einzigartige Momente erlebt, faszinierende Menschen kennen gelernt und Gastfreundschaft erfahren, die uns die Tränen in die Augen gebracht hat.

Heute schlafen zu gehen und sich vorzustellen, morgen früh um 6 Uhr aufzustehen um ins Büro zu gehen – für uns im Moment ziemlich unvorstellbar. Natürlich müssen wir dafür ein paar Kompromisse eingehen und oft ist es hart, aber der Lohn ist ein glückliches Leben in Freiheit. Ein Lohn der mehr Wert ist als der, den wir für unsere Bürojobs bekommen haben.

Vermissen wir etwas?

Seit einem Jahr sind unsere gesamten Besitztümer nun auf unseren Fahrrädern – neue Dinge sind, bis auf ein paar Ersatzteile, kaum dazu gekommen.
An materiellen Dingen vermissen wir aber eigentlich auch nichts. Was sollten wir nun auch mit einem neuen Auto, einer teuren Uhr oder den neuesten Modeklamotten anfangen?

“Da haben wir mittlerweile ganz andere Wünsche!”

Ab und an wünscht man sich vielleicht fließend warmes Wasser, ein warmes Bett oder ein eiskaltes, frisch gezapftes Bier.

Unsere Ansprüche haben sich da schon etwas runtergeschraubt, aber uns gefällt dieser minimalistische Lebensstil sehr. Die oben genannten “Wünsche” sind dabei ja aber auch relativ einfach zu erfüllen. Insbesondere im Winter, waren wir öfters bei Warmshowers oder Couchsurfing Hosts untergebracht. Da gibt es dann oft alles drei und man fühlt sich wie im Himmel! Man kann da also nicht wirklich von vermissen reden – vielleicht eher ein Bedürfnis, welches wir ab und an befriedigen 🙂

Eine “Sache” gibt es dann aber doch, die wir wirklich vermissen…

Es ist schon schwierig seine liebe Familie und Freunde eine so lange Zeit nicht sehen zu können. Wir wurden zwar schon ein paar mal besucht und Skype, Whatsapp etc. helfen auch ein wenig, aber es ist natürlich trotzdem etwas ganz anderes…

An dieser Stelle einmal einen ganz lieben Gruß an alle, die sich hier angesprochen fühlen! We miss you!

Halten wir uns nach einem Jahr noch aus?

Wenn wir uns überlegen, wie unser Zusammenleben in Hamburg war, unterscheidet es sich doch schon sehr von der jetzigen Situation. In Hamburg waren wir beide berufstätig, haben Sport gemacht und unterschiedliche Freunde getroffen. Auf unserer Reise sind wir nun jeden Tag fast ununterbrochen zusammen.

Insgesamt haben wir im letzten Jahr wahrscheinlich so viel Zeit miteinander verbracht, wie wir es sonst in ein paar Jahren getan hätten – ziemlich abgefahren!

Wir genießen es jedoch sehr, so viel Zeit miteinander zu verbringen und können auf ein Jahr mit wirklich wundervollen Erlebnissen zurückblicken.

Ab und an treten natürlich auch mal Spannungen auf. Wenn’s mal nicht so klappt wie wir geplant haben oder etwas blödes passiert, ist schnell die Schuld beim anderen gesucht. Bei wem denn auch sonst wenn man zu zweit in einer riesigen Wüste oder im strömenden Regen steht? 😀

Das ist dann aber auch meistens schnell wieder vorbei und wir kriegen das alles immer gut hin! 😉

“Jetzt freuen wir uns auf jedenfall erstmal riesig auf das nächste, gemeinsame Jahr auf unserer Tour!”

Und wie geht’s weiter?

In den nächsten Monaten stehen ein paar richtige Highlights unserer Reise an. Es geht jetzt Richtung Kirgistan und Tadschikistan ins Pamir Gebirge und danach weiter in den Iran – Das wird Hammer! Unsere geplante Route kannst du dir dazu übrigens Hier anschauen.

Danach werden wir versuchen unsere Tour ein wenig langsamer anzugehen und uns mehr Flexibilität zugestehen. Im Moment müssen wir ein bisschen Gas geben, damit wir pünktlich im Pamir Gebirge ankommen. Die Möglichkeit dort zu fahren ist nur auf ein paar Monate im Jahr begrenzt und somit müssen wir jetzt zusehen, die Steppen Kasachstans schnell zu durchqueren – vielleicht aber auch gar nicht so schlecht, möglichst flott da durchzukommen… 😀

“We’ll keep on Pedalling!”

Wenn du diese Highlights nicht verpassen möchtest solltest du unbedingt auch mal auf unserer Facebookseite vorbeischauen – dort Posten wir auch weiterhin fleißig Bilder!

Am nächsten Montag, den 29.05.17 gibt’s dort übrigens auch eine Livesendung und wir erzählen ein bisschen mehr über unsere Erlebnisse und beantworten Fragen zu unserer Reise! Unbedingt im Kalender anstreichen!

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8 Comments
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Kai
7 Jahre zuvor

Die Livesendung würde mich sehr interessieren, jedoch bin ich nicht bei Facebook. Würdet ihr es auch auf Instagram mal machen?

Gruß aus S-H

Christian
7 Jahre zuvor

Wie viel Geld habt Ihr auf Eurer Tour mitgenommen und wie plant ihr Eure Zukunft bezüglich Wohnung usw. Wieder ganz bei Null anfangen?
Viel Glück weiterhin und beste Grüße

Angi
7 Jahre zuvor

Olga, Michel,
Ihr seid so klasse! Ich liebe Eure Berichte und ihr habt einfach ne tolle Art! Ich hab gestern die halbe Nacht Eure Videos gesehen und konnte kaum aufhören! Ich freu mich mit euch bei jedem neuen Erlebnis und drücke die Daumen bei allem wo es mal als anstrengend wird! Was nach Eurer Reise sein wird ist gerade nicht wichtig genießt das dort und jetzt!
Vielleicht starten wir nächstes Jahr auch mit dem Rad durch….
Aber wenn auch nicht, genieße ich es Einblicke von Eurer Reise geschenkt zu bekommen! LG Angelika

Eugen Schlaak
7 Jahre zuvor

About a week ago I discovered your site about your travels and read every bit about your adventures.. I live in Niagara Falls Canada and left Germany in 1960 at the age of 24 years . Before I left Germany between age 16 and 24 I travelled by bicycle all over: Germany , north and south . A long trip to England all the way north, to Danemark, Sweden (Oslo) Gothenburg , Copenhagen and back home to Oberhausen (RHld).
In another year I went via Venice in Italy to Rijeka , along the Adriatic coast South , on to Sarajevo and Skopje , back to Vienna , Passau, Frankfurt and home.. Another trip was again to Vienna , south to Klagenfurt and eastward in the middle of the Alps to Switzerland and home again. Lots of hills and snow!
All good memories and many more ……. All by myself and that was between 1950 and 1960 ( a long time ago) on a three speed Miele touring bike. Not too many bikers then , no videos , no computers, no google maps … But I managed even in communist Tito land . Stayed in youth hostels or in my tent at the side of the road
Then I went to Canada , wanted to see Niagara Falls and the USA eastern coast , but got stuck here in Niagara Falls , married had a family and lived happily ever after.
I wish you all the best in your future travels
Eugen Schlaak