Die letzten 20 km bis nach Montenegro geht es immer hin und her eine kleine Landstraße bergauf. Wer baut den bitte einen Grenzübergang auf einem über 1000 m hohen Berg fragen wir uns sarkastisch und ein bisschen erschöpft, während wir hochfahren. Aber die schönen Landschaften sind es mal wieder wert!
Gegen Mittag des 19.11.2016 überqueren wir dann die Grenze zu Montenegro und verlassen damit Bosnien und Herzegowina.
An den Slansko jezero
Der Grenzübertritt klappt wieder problemlos und kurz hinter der Grenze geht es langsam bergab. Wir fahren durch superschöne Landschaften und die Autofahrer sind richtig freundlich! Es herrscht extrem wenig Verkehr, obwohl wir uns auf einer der Hauptverkehrsadern in Montenegro befinden. Die M6 ist eine zweispurige Landstraße, die sich ihren Weg durch die Wald- un Berglandschaften im Westen Montenegros bis nach Nikšić bahnt. Wir düsen die Straße gemütlich entlang und kaufen uns Mittags in einem Dorf ein paar Lebensmittel.
Montenegro hat keine eigene Währung und als 2002 der Euro eingeführt wurde, begann Montenegro diesen als Währung zu benutzen, obwohl das Land nicht in der EU ist. Vor der Einführung des Euro war die Deutsche Mark die gebräuchliche Währung. Sehr spannend und irgendwie auch ein bisschen witzig finden wir.
Endlich können wir mal wieder ohne umzurechnen die Preise vergleichen und natürlich stellen wir fest, dass Montenegro extrem günstig ist – gut für uns. Weiter gehts entlang der M6 und gegen Abend kommen wir am Slansko jezero an. Das ist ein wunderschöner See in Montenegro und wir finden einen kleinen Weg, der von der Hauptstrasse abzweigt. Nach ungefähr 500 m sehen wir am Wegesrand eine kleine Bank und eine Feuerstelle. Hier bauen wir unser erstes Nachtlager auf!
Während wir das Zelt aufbauen laufen zwei Kühe auf dem Weg entlang. Wir denken, dass gleich also auch ein Bauer kommen wird, aber wir bleiben den ganzen Abend alleine. Für uns ziemlich ungewöhnlich, aber im Balkan werden wir so etwas noch öfter sehen. Zum Abendessen kochen wir uns Bohnen mit Reis und genießen am Lagerfeuer die tolle Aussicht. Bisher einer der schönsten Campingspots auf unserer Tour!
In die Hauptstadt von Montenegro – Podgorica!
Morgens bereiten wir uns unser typisches Frühstück zu – Tee, Kaffe, Haferflocken und Rosinen! Danach packen wir unsere Sachen zusammen und schwingen uns wieder auf die Räder.
Entlang des Slansko jezero fahren wir nun Richtung Podgorica. Die Sonne scheint und es ist eine wirklich wundervolle Strecke. In einem Dorf winken uns fröhlich ein paar Kinder zu und nach ungefähr 10 km kommen wir nochmal richtig dicht an den See. Dort genießen wir den wunderschönen Ausblick auf den See und das daneben liegende Tal.
Ein kurzes Stück später erreichen wir die E762. Wieder eine der Hauptverkehrsadern, aber der Verkehr hält sich sehr in Grenzen. Uns wird freundlich zugewunken und wir fahren leicht bergab in Richtung Podgorica. Mittags machen wir eine kurze Pause in einer Bushaltestelle und essen Brot mit Aijvar – das ist eine Paste aus Paprika und Gewürzen.
Gegen Nachmittag kommen wir in Pordgorica an und kaufen noch ein bisschen was zu essen ein. Danach gehts zu unserem Warmshowers Host Alexander. Er wohnt nahe der City und nach ein paar Minuten sind wir schon bei ihm. Er hostet auch noch ein anderes Pärchen aus der Ukraine und zusammen unterhalten wir uns übers Reisen. Abends gibts einen leckeren Kürbiseintopf und dazu Kartoffeln.
Am nächsten Tag schauen wir uns zu Fuß die Stadt an. Wir laufen durch die Innenstadt, am Fluß Morača entlang und danach durch die Altstadt. Dafür dass es sich hierbei um die Hauptstadt handelt, ist Podgorica wirklich ziemlich klein, aber lässt sich dadurch sehr schön erkunden und hat einen ganz eigenen Charme – uns gefällts!
Zu den Niagara Fällen!
Morgens essen wir zusammen mit Alex Pfannkuchen und packen danach unsere Sachen zusammen. Nachdem wir ein kleines Stück aus der Stadt rausgefahren sind, wollen wir uns die Niagara Fälle von Montenegro anschauen. Diese liegen nur ein paar Kilometer außerhalb der Stadt und wir folgen wieder der E762, bis wir auf einen kleinen Weg abbiegen. Von dort aus folgen wir dem Fluss Cijevna und kommen nach ein paar Minuten an den Niagara Fällen an.
Wir sind ganz alleine und man kann auf den Felsen sehr nah an das Wasser herankommen. Ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel und so verweilen wir hier ein bisschen und genießen es.
Das war Montenegro
Ein wenig später machen wir uns wieder auf den Weg und werden zum Abschied von ein paar Hunden angebellt. Zum Glück sind sie an einer Leine und wir können ungestört weiterfahren. Schon bald werden die Hunde nicht mehr an Leinen sein, aber dazu mehr in den folgenden Reiseberichten…
Wir kommen nun an den Skutarisee und somit auch bald an die Grenze zu Albanien. Obwohl wir insgesamt nur 4 Tage in Montenegro waren, hatten wir hier eine sehr schöne Zeit. Die Menschen waren immer freundlich zu uns, die Autofahrer sehr respektvoll und die Lebensmittel günstig. Zusammen mit den schönen Landschaften können wir abschließend sagen, dass Montenegro ein super Land zum Fahrradfahren ist!
Gerne werden wir nochmal wiederkommen um uns den Rest des Landes anzuschauen. Nun ist allerdings erstmal Albanien dran und wir sind gespannt auf Land und Leute in diesem uns ebenfalls unbekannten Land…
Hey ihr Beiden!
Freut mich immer wieder eure Reiseberichte zu lesen! Vor allem an den Balkan Ländern bin ich sehr interessiert, da ich dort selbst diesen Frühling eine Radtour durch machen werde. Mich würde interessieren, ob es dort auch kostengünstige Campingplätze gibt? Für den Fall, dass man mal keinen Warmshowers Host alle drei Tage findet 😉
Wünsche euch weiterhin eine gute Reise!
Besten Gruß
Vincent
Hi Vincent!
Danke für deine netten Worte 🙂 Die nächsten Berichte folgen bald 😉
Wir haben ausschliesslich wild gecampt oder warsmhowers genutzt. Das klappte sehr gut! Campingplätze gibt es bestimmt aber auch ein paar 🙂
Beste Grüße!